Negative entwickeln - die eigene Filmentwicklung


 

Das Thema Filmentwicklung war für mich immer ein großes Mysterium. So ging ich davon aus, alles fände in der durch Rotlicht mäßig beleuchteten Dunkelkammer statt und die Arbeit darin könne nur von irgendwelchen Koryphäen ausgeführt werden aber dem ist nicht so.

 

Der Vorgang des entwickelns ist wirklich nicht zu kompliziert. In reiner, vollkommener Dunkelheit, findet lediglich das Aufspulen des Films (zugegeben, ein bisschen Fummellei, die ein wenig Übung braucht) auf eine Spule statt. Diese Spule kommt dann, immer noch bei vollkommener Dunkelheit, in die Entwicklerdose und diese wird dann mit einem dafür vorgesehenen Einlass verschlossen. Der Rest geschieht unter normalen Lichtbedingungen.


Um es vereinfacht zu beschreiben: Man gießt ein Wasser-Entwicklerchemiekalien-Gemisch in die Dose, achtet dabei bitte auf die richtige Temperatur. Dann wird die Dose ein paar mal, in einem bestimmten Intervall auf den Kopf gekippt, bitte hier die Angabe des Chemieherstellers bzw. Filmherstellers berücksichtigen. Nach ca. 8-15 Minuten ist das Negativ dann fertig entwickelt. Das Entwicklergemisch wird ausgekippt, der Film wird mit einer weiteren Chemikalie, immer noch in der Dose, fixiert und nach rund drei bis fünf weiteren Minuten ist der Entwicklungsprozess in der Dose abgeschlossen. Ich lege den Film dann noch kurz in ein Netzmittelbad, welches in erster Linie dafür da ist, dass das Wasser besser abläuft und dann wird der fertig entwickelte Film zum Trocknen aufgehängt.  Ich persönlich habe mir ein Buch dazu besorgt „Analog Fotografieren und entwickeln“ von Marc Stache, welches ich sehr hilfreich fand.


Mein kleiner Entwickler Arbeitsplatz .

Das was ich immer für Entwickeln hielt, die Arbeit in der Dunkelkammer bei Rotlicht, betrifft den Prozess der Vergrößerung des Negativs auf Fotopapier oder genauer: Die Umwandlung des bereits entwickelten Negativs (siehe oben) zu einem Positiv, auf Fotopapier. Hierfür benötigt man neben der räumlichen Möglichkeit einer Dunkelkammer, einen so genannten Vergrößerer, wieder andere Chemikalien, Fotopapier und Zubehör wie Wannen, Zangen, Klammern und weitere Untensilien etc.


Man kann aber stattdessen auch, das fertig entwickelte Negativ einscannen oder mit einer digitalen Kamera (manche machen das mit dem Handy) abfotografieren und somit digitalisieren, um es am Rechner, mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm in ein Positiv zu verwandeln. Natürlich ist das Einscannen oder Abfotografieren nicht ganz banal, es gibt ein paar Dinge dabei zu beachten - auf der bereits oben erwähnten Homepage kann man das sehr detailliert und fundiert nachlesen, was man dann auch tatsächlich tun sollte.


Ich habe den gesamten Prozess aber bewusst vereinfacht dargestellt um das Verständnis für den gesamten Prozess zu schaffen, ohne durch zu viele detaillierte Fachlichkeiten noch mehr neue Knoten im Kopf entstehen zu lassen. Unterm Strich ist alles viel einfacher als man denkt und wer Interesse hat, seine Filme selber zu entwickeln, sollte sich obhand der erwarteten Komplexität nicht abhalten lassen.


Ein Bild von meinem ersten entwickelten Film.

Ein Bild meines ersten selbst entwickelten Films.


Im Ergebnis bekommt man über das selber entwickeln viel mehr Möglichkeiten, auf die Qulität des Bildes einzuwirken. Wie kontrastreich das Foto ist, feineres oder gröberes Korn etc.
Ich finde es schön, dass ich mich nicht mehr darauf verlassen muss, dass es der Fotoladen hoffentlich so entwickelt, wie ich es mir wünsche, sondern dass ich meine Fotografie selber so entwickle, wie ich persönlich es für mein Bild am zweckmäßigsten halte.


Und ja, last not least, muss ich nicht tagelang warten bis der Fotoladen endlich meinen Film entwickelt hat und ich spare sogar noch Geld… gute Sache also.



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